Hospital

Arbeiten im Spital

4 von 10 Erwerbstätigen haben eine Stelle in einem Spital.

Mit ca. 300 Spitälern hat die Schweiz im Verhältnis zur Fläche viele Spitäler, dafür mit niedrigeren Bettenzahlen. Rein ökonomisch betrachtet würden weniger dafür grössere Spitäler insgesamt weniger Geld verschlingen, weil aufgrund diverser Synergien, weniger Spital Stellen zu besetzen wären. Die Schweizer Spitäler beschäftigen insgesamt ca. 180’000 Mitarbeitende. Dies entspricht etwa 4% der gesamten arbeitstätigen Bevölkerung. Das überrascht Branchenfremde immer wieder. Der Durchschnittsbürger kann schnell einmal 8 oder 10 Spitäler beim Namen nennen. Auf die Frage wie viele Stellen ein Spital zu besetzen hat werden die meisten Befragten weit unter der effektiven Zahl antworten. Erst auf den zweiten Blick wird klar wie viele unterschiedliche Stellen es in einem Krankenhaus zu besetzen gilt, ausser natürlich das kleinste Spital der Schweiz das Ospedale Casa di Cura in Promontogno mit gerade mal zwei (2!) Betten.

Struktur eines Spital Jobs

Interessant und vermutlich auch typisch für die Spitallandschaft sind folgende Zahlen vom Bundesamt für Statistik:

  • 75% der Spital Stellen werden von Frauen besetzt.
  • 32% der in einem Spital beschäftigten Menschen haben Migrationshintergrund.
  • 50% der Spital Jobs gehören Teilzeit Arbeitenden.

Wie und auf welche Berufskategorien verteilen sich die Spital Stellenangebote?

  • Pflege Jobs: 42%
  • Ärzte Jobs: 14%
  • Administration: 14%
  • Hausdienst: 12%
  • Medizinisch-technische Stellen: 9%
  • Medizisch-therapeutisches Personal: 5%
  • Andere: 4%

Die meisten Stellen für Pflegefachkräfte für allgemeine Pflege vergeben Krankenhäuser für die „Innere Medizin“ (15%) sowie die „Chirurgie“ (14%)- in Spezialkliniken für die„Psychiatrie“ (35%) und die „Rehabilitation“ (10%). Der hohe Anteil an Spital Jobs welche von Frauen besetzt werden verteilt sich unterschiedlich auf die einzelnen Berufskategorien. Bei den Ärzten ist die Verteilung zwischen Männern und Frauen fast ausgeglichen. Bei den Pflege Jobs sieht es allerdings ganz anders aus, 86% Frauen und 14% Männer lassen sich für eine Pflege Stelle begeistern. Ähnlich aussergewöhnlich ist auch die Verteilung der Landesherkunft, 32% Ausländerinnen und Ausländer sind signifikant mehr als in den meisten anderen Branchen. Wenig überraschend ist auch hier wieder die einseitige Verteilung abhängig von der Funktion: In der Verwaltung haben 85% der Mitarbeitenden einen Schweizer Pass während es bei den Ärzten 58% sind. Betrachtet man die Herkunft der ausländischen Fachkräfte überrascht es wenig dass ein beachtlicher Teil aus Deutschland stammt.

Besetzung von Spital Stellen

Es ist definitiv kein leichtes Unterfangen Spital Stellen zu besetzen und es wird zunehmend erheblich schwieriger. Das liegt an der Überalterung unserer Gesellschaft an den gestiegenen Anforderungen an Gesundheitsfachkräfte, an der Unmöglichkeit Arbeitsschritte zu automatisieren oder zumindest effizienter zu gestalten sowie an diversen anderen Gründen.

Viele Spitäler sehen sich heutzutage gezwungen, im (nahen) Ausland zu rekrutieren. Bevorzugt werden dabei v.a. Gesundheits-Fachkräfte aus Deutschland da diese unsere Sprache sprechen und zudem oft ähnlich gut ausgebildet sind. Bedingt durch diesen Personal-„Notstand“ haben Rekrutierungsverantwortliche begriffen dass sie in diesem Arbeitnehmer-Markt aktiver und systematischer agieren müssen. Dies kann u.a. die systematische Nutzungvon Rekrutierungskanälen in Deutschland, Direktansprache von geeignetem Personal oder eine deutlichere Positionierung als attraktiver Arbeitgeber umfassen.

Im Wissen dass 70% der riesigen Kosten unseres Gesundheitswesens auf das Personal zurück zuführen sind sollten wir uns genau überlegen ob und wie viel Kosteneinsparungen möglich und sinnvoll sind. Sollten die knappen Fachkräfte aufgrund schlechter Vergütung in andere Branchen abwandern werden eines Tages diverse Spital Jobs einfach unbesetzt bleiben. Das würde der Erwartung des Schweizers an die hohe Qualität eines Spitalaufenthaltes nicht mehr gerecht werden.